Das war "Triff die Welt" 2024! Gemeinsam mit dem Internationalen Jugendgemeinschaftsdienst e.V. (IJGD) führten wir, der Kreisjugendring Nürnberger Land ein Internationales Workcamp rund um das Gelände des Lern- und Erfahrungsraums Edelweißhütte durch. Es nahmen fünfzehn junge Erwachsene aus sieben Ländern (Italien, Belgien Mexico, Frankreich, Spanien, Türkei und Deutschland) teil. Die Idee dahinter: Junge Menschen aus der ganzen Welt kommen zusammen, um zwei Wochen gemeinsam etwas zu bewegen.

Mit viel Flow und guter Stimmung wurde die Renovierung und Weiterentwicklung der Jugendfreizeitstätte Lern- und Erfahrungsraum Edelweißhütte angegriffen. So bekam beispielsweise die Holzfassade der Gaststätte einen Anstrich, es wurden Upcycling-Maßnahmen durchgeführt und verschiedene Gewerke wieder „in Schuss" gebracht. Aber die zwei Wochen des Workcamps bestanden bei Weitem nicht nur aus Arbeiten. Es gabe genug Raum für gemeinsame Aktivitäten.

Auch Friedensarbeit und der Einsatz für Demokratie waren Teil des Austausches. So gab es eine Führung zu den Dokumentationsorten der KZ Gedenkstätte in Hersbruck, den Doggerstollen auf der Houbirg und dem Mahnmal bei Schupf. Herr Seitz vom Verein Dokumentationsstätte KZ Hersbruck führte die Gruppe. Auch ein Ausflug in das DoKuPäd-Zentrum in Nürnberg, sowie die Besichtigung des ehemaligen KZ Flossenbürg standen auf dem Programm.
Wieder zurück wurden das Erlebte mit pädagogischer Begleitung analysiert und auf die heutige Zeit bezogen. Die Teilnehmenden gestalteten verschiedene Schautafeln mit Fragestellungen, die sich an den von der UN-Konferenz aufgestellten SDGs „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen" orientierten und zum Ziel haben, Demokratie in möglichst allen Ländern der Welt zu fördern. SDGs steht für Sustainable Development Goals, nachhaltige Entwicklungsziele.

Zum offiziellen Abschied der internationalen Gruppe kamen Landrat Armin Kroder, Robert Ilg, Fraktionsvorsitzender (Freie Wähler) und Bürgermeister der Stadt Hersbruck, Thomas Schmid, der zweite Bürgermeister der Gemeinde Happurg (CSU), Kreisrätin Lisa Bezold (CSU) und Eva Kneißl (die Grünen).
Landrat Armin Kroder sprach seinen aufrichtigen Dank für das Engagement der jungen Erwachsenen aus, die sich hier nicht nur zu einem Workcamp und damit zur nachhaltigen Verschönerung der Edelweißhütte, sondern auch zu einem kulturellen Austausch auf vielen Ebenen getroffen haben. KJR-Vorsitzender Maurizio Schneider lud zu einem kleinen Rundgang über das Gelände ein, bei dem die Teilnehmenden selber die einzelnen Gewerke, die von ihnen bearbeitet wurden, erklärten. 


Warum meldet man sich als junger Mensch zu einem internationalen Workcamp an? Zu einem spontanen Kurzinterview waren Ana (26 Jahre, aus Spanien) und Valentin (25 Jahre aus Frankreich) bereit.   

„Warum hast du dich als junger Mensch zu einem internationalen Workcamp angemeldet?"

Ana: Ich war schon immer interessiert an internationalen Exkursionen; ich finde es so reflektierend Menschen aus anderen Ländern zu treffen. Es ist immer so positiv andere Perspektiven zu sehen und wahrzunehmen. Wie die Menschen kommunizieren und arbeiten, das alles zu erleben, finde ich extrem schön.
Valentin: Ich wollte mein tägliches Leben einmal verlassen, in dem ich sehr viel arbeite. Um mich mit anderen Leuten aus verschiedenen Ländern zu verbinden und immerhin für zwei Wochen zusammen zu sein, Neues zu entdecken und eine gute und nützliche Zeit zu verbringen!

„Was hat euch am besten gefallen?":

Ana: Meiner Meinung nach war es super schön an der Gaststätte (Edelweißhütte) mit zu arbeiten, immer im Wissen, dass die Arbeit wirklich gut ist und einen positiven Zweck erfüllt. Wie ein positiver Impuls. Aber auch all diese anderen Leute kennen zu lernen und so eine gute Zeit zu haben. Es war super lustig.
Valentin: Das gemeinsame Essen, dass wir mit dem Team der Organisatoren hatten. Denn wir haben ununterbrochen miteinander gesprochen, wir haben uns ausgetauscht, es war eine Art internationaler Moment – mit vielen verschiedenen Menschen, auch unterschiedlichen Alters gemischt.


„Was nehmt ihr mit nach Hause?"

Ana: Ich würde jedem, der in seinen zwanziger Jahren ist, oder nein, sogar jünger, ab dem Teenager-Alter empfehlen, hierher zu kommen. Denn hier gibt es verschiedene Blickrichtungen, es ist eine komplett andere Erfahrung als im täglichen Leben. Es ist wie sein altes Leben zu verlassen und in eine sehr konkrete Erfahrung einzutauchen. Du bist in einer Bubble, aber wenn du zurückkehrst, nimmst du all die Erfahrungen daraus wieder mit nach Hause. Es ist unglaublich.
Valentin: Für mich ist die wichtigste Sache im Leben Toleranz. Und hier sind bei dem Austausch verschiedenen Menschen um uns herum, die auch verschiedene Blickwinkel mit sich tragen. Es hilft dir, mehr tolerant zu werden und das ist das wichtigste Ding im Leben. Bitte die Botschaft streuen: Diese Erfahrung ist für alle Menschen super hilfreich! 


Ana arbeitet in Spanien als Grundschullehrerin und Valentin ist in Frankreich Online-Journalist.